Abstracts 2012
Die Abstracts der ReferentInnen sind alphabetisch nach deren Nachnamen geordnet.
Labyrinth – Leben ist Schwingen (Morgenangebot)
Susanne Bischoff
Das rund 5.000 Jahre alte Labyrinth ist ein Kulturprodukt mit einem wahrscheinlichen Ursprung in Altphönizien, dem heutigen Jemen. Es wurde vermutlich auch als zweijähriger Lunisolarkalender genutzt. Es hat sich schnell über mehrere Kontinente verbreitet. Im ausgehenden Mittelalter wurden von der katholischen Kirche in Europa die meisten Labyrinthe zerstört. Erst danach wurden Irrgartenanlagen populär. Seit Mitte der 80er Jahre gibt es im deutschsprachigen Raum eine neue Labyrinthbewegung. Derzeit existieren rund 260 begehbare Labyrinthe allein in Deutschland.
Ein Labyrinth schwingt sich links und rechts herum hin und her, führt uns sicher bis zur Mitte und wieder hinaus. Es erinnert an die spiralige Struktur allen Lebens – verirren ist nicht möglich. Die labyrinthische Struktur schafft keinen Irrweg, auch wenn in unserer Sprache zwei völlig verschiedene Inhalte oft vermischt werden. Freies und angeleitetes Bewegen im Labyrinth unterstützt Kinder und Erwachsene oft bei seelischen und körperlichen Erkrankungen wieder und neu zur eigenen Mitte zu finden – vermutlich weil es die linke und rechte Hirnhälfte harmonisiert. Beim Malen, Gehen, Tanzen und Spielen können wir abgeben, vertrauen und regenerieren. Das Erstaunliche: ohne weitere Anleitung laufen vor allem Kinder mitunter stundenlang spielend im Labyrinth umher. Einige Sonderschulen und Psychiatrien arbeiten inzwischen regelmäßig therapeutisch mit Labyrinthen. In der onkologischen Rehaklinik in Bad Gandersheim nutzen seit 5 Jahren PatientInnen im offenen und angeleiteten Gehen sowie bei meditativen Tanzabenden das Labyrinth der Klinik.
Susanne Bischoff, 57 Jahre, Dipl.-Sportlehrerin (Sporthochschule Köln), Sport- u. Bewegungstherapeutin (Schwerpunkt Psychiatrie, Psychosomatik, Sucht/Innere Erkrankungen), Dipl.-Taijiquan- Lehrerin (SCOLA-Akademie), Kreistanzpädagogin (Z. Voigt), Hypnosystemische Coach (SCOLA-Akademie), Entspannungs-lehrerin, Energiearbeit (M.Wex), Labyrinthlehrende; seit 2004 Vollzeit berufstätig in der (psycho-) onkologischen Rehaklinik „ Paracelsus Klinik am See“, Bad Gandersheim sowie freie Referentin, 2000 – 2004 Kasseler Werkstatt, Kassel, Diverse Veröffentlichungen, u.a.:Bewegte Sporttherapie mit Krebs oder: Mit dem Körper die Seele schwingen. In: Lachesis (Fachzeitschrift des Berufsverbandes für Heilpraktikerinnen) 35 / 2008, Linksherum und ungezähmt – Für Bewegung rechtslastiger KörperBilder. In: Lachesis 29 /2002, Kontakt: Bleekenweg 8, 37581 Bad Gandersheim, 05382-932437, tanzendesfeuer(at)aol.com, www.tanzendes-feuer.de
Reflektionen über Gesundheitsvorstellungen, -risiken und -verhalten von Berufspolitikern samt ihrer gesundheitspolitischen Konzepte (Vortrag)
Deike Böning
Berlin, Deutschland. Berufspolitiker: Entscheidungsträger, Repräsentanten, Vorbilder, Meinungsbildner – als was betrachten sie sich nicht selbst und werden auch von außen als solche betrachtet und benannt: die Abgeordneten des Deutschen Bundestages. Doch: heißt dies nicht auch im Umkehrschluss: Kranke Berufspolitiker: kranke Entscheidungsträger, kranke Repräsentanten, kranke Vor- und Meinungsbild(n)er?
In den letzten Jahren wurden subjektiv zunehmend die hohen Belastungen dieser Subgruppe in den medialen Vordergrund gerückt. Eine Reihe prominenter Beispiele wollte beziehungsweise - so schien es zeitweise - musste der Öffentlichkeit ihre Erkrankungen und Krisen offenbaren. Öffentliche Diskussionen schlossen sich an. Doch: kann aus diesem Sachverhalt auf ein mutmaßliches erhöhtes Krankheitsrisiko von deutschen Bundestagsabgeordneten geschlossen werden?
Offensichtlich wird das Leben eines Berufspolitikers keineswegs überwiegend von gesundheitsfördernden Einflüssen gesteuert. Die politische Tätigkeit steht an einer herausgehobenen – mit Anstrengungen verbundenen – gesellschaftlichen Position. Ist es dort möglich sich im Ernstfall krankschreiben zu lassen, der Arbeit fern zu bleiben, Tätigkeiten im Bedarfsfall zu reduzieren und sich (vollständig) auszukurieren? Wie entscheidend sind Konkurrenzdruck und öffentliches Ansehen, wenn es um private, persönliche Krisen geht? Wird der Politiker durch die Öffentlichkeit, durch seine exponierte berufliche Stellung oder sogar durch sich selbst gezwungen fortwährend zu funktionieren? Haben die Bewältigungsformen und die Umgangsweise der Politiker mit Krankheit und Gesundheit eine Vorbildfunktion? Gibt es Nacheiferer? Wo ist die Parallele zwischen innen erlebter sowie nach außen proklamierter Gesundheitspolitik? Hat eine Krankheit Einflüsse auf die jeweilige politische Strategie des Betroffenen? Könnte diese daher eine – ob symbolisch oder real – destabilisierende Wirkung auf unser gesellschaftliches und politisches System haben, sollten gesellschaftliche Schlüsselfunktionen durch (zeitweise) erkrankte Personen ausgefüllt werden? Und positiv formuliert: Wie schafft es eine Reihe von diesen Arbeitstieren trotz aller (Arbeits-) Belastungen, geforderten Anstrengungen und (persönlichen) Krisen gesund zu bleiben? Wie kann dieser durch gesellschaftliche Risikofaktoren bedingte chronische Zustand durchbrochen werden? In wie weit könnten Persönlichkeiten wie Lazarus, Siegrist und Antonovsky diesen deutschen Repräsentanten im Lebensalltag hilfreich zur Seite stehen? Fragen auf die es Antwort zu finden gibt. Einblicke folgen.
Deike Böning, geplante Promotion an der Abteilung für Medizinische Psychologie und Soziologie sowie Promotion Humanmedizin (voraussichtlich Juni 2012) Georg-August Universität Göttingen, Kontakt: deikeboening(at)googlemail.com, Tel.: 0551-20192334
Salutogenese bei Krebserkrankungen (Vortrag)
Wolf Büntig
In den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts gab es eine starke Bewegung der kurativen Psychoonkologie, die zum einen angetrieben wurde durch die Beobachtung von Klinikern, dass Menschen unerwartete Besserungen und Heilungen erlebten, die ihre Einstellungen sich selbst, dem Leben und der Krankheit gegenüber änderten (Simonton) oder auf Vorstellungen von einem gesunden Leben hinarbeiteten (LeShan). Zum anderen wurden Berichte über Spontanheilungen wieder veröffentlicht, seitdem es für sie Erklärungsmodelle wie die Wirkung des Immunsystems oder die Reaktivierung der Apoptose gab.
Heute erleben wir eine Gegenbewegung: Was sich dem statistischen Nachweis entzieht, kann nicht wirklich wahr sein. Kollektiv ist die medizinische Zunft eher ängstlich konservativ bis reaktionär: Erst seit wissenschaftlich erklärt werden kann, warum die Hummel trotz ihres schweren Körpers und ihrem begrenzten Stoffwechsel fliegen kann, dürfen wir auch wieder wahrnehmen, dass sie tatsächlich fliegt. In diesem Sinne hoffe ich, dass eine Aktivierung der Erforschung der psychosomatischen Faktoren bei der Krebserkrankung eines Tages auch zur Reaktivierung einer kurativen Psychoonkologie beitragen wird.
Die Tatsache, dass es nicht gelungen ist, statistisch eine Krebspersönlichkeit zu identifizieren, dass heißt, mit Hilfe von Persönlichkeitsmerkmalen und Lebensgewohnheiten eine Neigung zur Krebserkrankung zu definieren, bedeutet nicht, dass psychologische Faktoren bei der Entstehung, dem Verlauf und dem Ausgang von Krebserkrankungen keine Rolle spielen.
Seit 90 Jahren ist bekannt, dass 10% der Arbeiter in Hutfabriken, die Anilinfarben verwenden, an Blasenkrebs erkranken. Seitdem werden Unsummen ausgegeben für die Erforschung von karzinogenen Substanzen. Das wäre eine an sich sinnvolle Forschung, wenn sie zur Folge hätte, dass diese Substanzen aus dem Verkehr gezogen werden. Ich plädiere dafür, dass ein Bruchteil des dafür verwendeten Geldes dafür ausgegeben wird zu erforschen, warum 90% der Arbeiter nicht am Blasenkrebs erkrankt sind.
Seit etwa 150 Jahren gibt es reichlich Literatur zum Beitrag psychosozialer Faktoren und Lebensläufen zur Disposition zur Krebserkrankung. Und es gibt eine Reihe von Kliniken, die mit psychotherapeutischen und heilerischen Mitteln günstige Verläufe und sogenannte Spontanheilungen beobachtet haben, die nicht auf die medizinische Behandlung zurückgeführt werden konnten.
In meinem Referat werde ich diese Literatur vorstellen und für eine kurative Psychoonkologie plädieren.
Wahrheit heilt – Lösung von kraftraubenden Mustern durch Gegenwärtigkeit (Workshop)
Wolf Büntig
Dr. med. Wolf Büntig, Jahrgang 1937, Arzt/Psychotherapie, Leiter von ZIST gemeinnützige GmbH, Zist 3, 82377 Penzberg, Telefon 08856 – 933 901, E-Mail: wolf.buentig(at)zist.de, www.zist.de
Chronos und Salus – Die Gesundheitsbegleitung langzeiterkrankter Menschen mit Hilfe ätherischer Öle (Workshop)
Andrea Chuks/Jürgen Trott-Tschepe
Ausgesuchte ätherische Öle lösen im Menschen Reflektionen über ihr Verhältnis zum Lebensthema „Zeit aus“. Fragen kommen durch die Seelenwirkung des jeweiligen Öls auf, wie z.B.:
- Habe ich Zeit? Oder hat die Zeit mich (im Griff)?
- Lebe ich mit oder gegen Rhythmen, z.B. der Jahreszeiten? Körper-Zeiten? Seelen-Zeiten? Wiederholungen?
- Wann ist meine beste Heilungszeit? Wann werde ich am ehesten krank?
- Gibt es Beschwerde-Rhythmen, gibt es rhythmische Heilungsprozesse?
- Wieso werde ich jetzt gerade krank – ist das eine Prüfzeit / Auszeit /
Besinnungszeit / Endzeit?
- Wie lange will ich noch leiden? Oder ist in der Leidenszeit ein Quell neuer
Perspektiven?
- Zeit von Schmerzen – Schmerzen an Derzeitigem?
Wir können in einer aromakundlichen Begleitung chronisch kranker Menschen das Heilsame von Krankheits-Zeit bewusstmachen.
Dies sollen Beispiele und praktische Übungen im Workshop verdeutlichen.
Andrea Chuks, Aromakunde Netzwerk Berlin, Krankenschwester, Gesundheitspraktikerin mit Themenschwerpunkten Aromakunde und Reiki, Kontakt: www.aromakunde-netzwerk.de, Email: info(at)aromakunde-netztwerk.de
Jürgen Trott-Tschepe, Institut Lebendige Aromakunde Berlin, Kontakt: www.lebendige-aromakunde.de, Tel.: 030/8132817, Email: info(at)lebendige-aromakunde.de
Der achtsame Weg durch die Depression mit der „Achtsamkeitsbasierten kognitiven Therapie“ MBCT (Workshop)
Beate Eickmeyer
Die „Achtsamkeitsbasierte kognitive Therapie“ wurde auf der Grundlage des MBSR Programmes (Mindfulness -Based Stress Reduction, Stressbewältigung durch Achtsamkeit) von den Professoren Segal, Teasdale und Williams entwickelt. Sie richtet sich hauptsächlich an Menschen, die akut nicht depressiv sind, aber bereits mehrere depressive Episoden erlebt haben und kann das Rückfallrisiko um bis zu 50 % reduzieren. In folgenden Zitaten sind wesentliche Herausforderungen und Früchte benannt, die uns bei der Kultivierung von Achtsamkeit begegnen:
„Achtsamkeit ist an sich schon eine Handlung der Weisheit und des Mitgefühls sich selbst gegenüber, indem man lernt, in Gewahrsein selbst zu ruhen und zu vertrauen, ohne das Bestreben, den gegenwärtigen Augenblick verbessern zu müssen.“
(Jon Kabat-Zinn, Begründer der Methode MBSR)
„Achtsamkeit zeigt sich als eine Form der gesunden Beziehung zu sich selbst“.
„Mit anderen Worten, achtsam zu sein ist ein Weg, sein eigener bester Freund zu sein“. (Daniel Siegel, Hirnforscher)
Wenn wir uns beim Praktizieren von Achtsamkeit bewusst den unvermeidbaren Schmerzen und Begrenzungen des eigenen Lebens stellen, braucht das die Wegbegleiter von Klarheit, Mut, Offenheit, Geduld und Konzentration, um sich immer wieder neu dem gegenwärtigen Augenblick zuzuwenden zu können und nicht vor sich selbst davon zu laufen. Das Üben und die Entscheidung zu einer Haltung der Milde und Freundlichkeit, des Humors und Mitgefühls uns selbst gegenüber, hilft dabei, Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen immer klarer wahrzunehmen und sich nicht zu verurteilen. So unvoreingenommen mehr und mehr bei sich präsent zu sein, ermöglicht, sich automatischer Erlebens-, Bewertungs-und Verhaltensweisen bewusst zu werden, und innezuhalten. Der depressive Aufschaukelungsprozess im Denken und Fühlen kann modifiziert werden. Weiter hilft dabei Handwerkszeug aus der Kognitiven Verhaltenstherapie, mit Wissen und Kreativität die Situation in die Hand zu nehmen, neu die Weichen zu stellen und achtsam den inneren Spielraum wieder zu erweitern.
Mehr Selbstachtung, Selbstvertrauen und Würde können Begleiter auch durch Phasen schwieriger Gefühle und Gedanken bleiben oder werden. In der Forschung hat sich die beim Praktizieren von Achtsamkeit im MBCT-Kontext zu beobachtende Entwicklung von mehr Selbst-Mitgefühl und Selbst-Akzeptanz als entscheidender Wirkfaktor bei der Rückfallprophylaxe erwiesen.
Beate Eickmeyer, Lehrerin für MBSR/ MBCT (Mindfulness -Based Stress Reduction und Mindfulness -Based Cognitive Therapy), ausgebildet am Institut für Achtsamkeit und Stressbewältigung, IAS, 2008. Mitglied im MBSR-MBCT –Berufsverband, Dipl. Biologin, Physiotherapeutin, Körperpsychotherapeutin (ECP Europäisches Psychotherapie Zertifikat, HPG), Kunsttherapeutin, Heilpraktikerin für Psychotherapie in Kassel, Kontakt: betherapie@web.de www.mbsr-eickmeyer.de
Dem Lebendigen folgen – Atem, Tanz und innere Achtsamkeit (Workshop)
Ulrike Fahlbusch
Was wir tun werden: Dem eigenen Atem achtsam folgen, innere Impulse wahrnehmen, Bewegung aus der Gelassenheit und Inspiration des gegenwärtigen Augenblicks heraus entstehen lassen – für sich allein und im Dialog mit einer Partnerin, einem Partner. Reflektion des Erlebten.
Wofür es gut ist: Kreative Körpererfahrungen stärken die Gesundheit, sie eröffnen neue Wege im Umgang mit sich selbst und anderen Menschen. Eingefahrene Gewohnheiten verwandeln sich (wieder) in aktives Handeln. Eigene Bedürfnisse und Grenzen sowie verborgene Fähigkeiten werden bewusster wahrgenommen. Die Fähigkeit aufmerksam zu kommunizieren verfeinert sich.
Ulrike Fahlbusch, geb. 1956, Praxis für systemisches KörperCoaching/ Freiburg Brsg., ist seit 1988 als selbständige Seminarleiterin und Coach tätig. Sie entwickelte in ihrer langjährigen Praxiserfahrung eine integrative Arbeitsweise zur Potentialentfaltung und kreativen Gesundheitsförderung auf der Basis von ganzheitlicher Bewegungspädagogik, positiver Kommunikation und Achtsamkeit. In die Arbeit fließen Elemente von New Dance, Body Mind Centering, Atemerfahrung, Tanztherapie, Movement Ritual, buddhistischem Theatertraining und Rhythmus ein. Veröffentlichung der CD „ Just Move“ sowie Artikel zu körperbewusster Kommunikation und Life Balance. Engagiert im Bereich Gemeinschaftsbildung und nachhaltiger Lebenskultur. www.ulrike-fahlbusch.de, Praxis für systemisches KörperCoaching Hirschenhofweg 4 79117 Freiburg T. 0761/8978388
Arbeit am Tonfeld (Workshop)
Falk Fischer
Eine der mächtigsten salutogenen Ressourcen ist das Wirken und Erleben der eigenen Schöpferkraft. „Schöpferkraft“ meint dabei nicht irgendeinen künstlerischen Akt, sondern das Hervorbringen der Eigenheit, d.h den Prozess der Individuation. Der Mensch ist zutiefst auf diesen Prozess hin angelegt. Schon das Kleinkind will nicht fremdbestimmt sein, sondern sich selbst bestimmen – mit Mitteln, über die es noch nicht verfügt, zu Zielen, die es noch nicht kennt. Dieser Weg des Selbst-Bestimmens unterliegt einer bestimmten „Grammatik“, die für jeden Menschen gleicher ist. Aus dem Gelingen dieses Prozesses erwächst Selbstbestimmtheit, Selbst-Bewusstsein, Authentizität, Ausrichtung, das Erleben von Fülle und Verwirklichung.
Die Arbeit am Tonfeld greift über den haptischen Sinn genau diesen Prozess der Selbstwerdung auf. Das Tonfeld – ein mit Tonerde ausgestrichener Kasten – bietet eine Laborsituation für alle Handlungsschemen, die sowohl hier gefahrlos erprobt und umgestaltet werden können. Das Material ist weich genug, um jeder Bewegung nachgeben zu können und hart genug, um das im „Handlungsschwung“ gebannte affektive Erleben zu spiegeln. Bei entsprechender Begleitung wird das innerlich Ungeklärte, diffus Bewegende am Ende konkrete Gestalt.
Die Arbeit ist eine der wirksamsten Methoden zur Entwicklungsförderung, gleichzeitig eines der präzisesten diagnostischen Instrumente zur Ermittlung von Entwicklungsstörungen.
Dr. Falk Fischer, geb. 1960, hat in Physik promoviert und sich mehrere Jahre dem Wissenschaftsjournalismus zugewandt. Im Zuge einer Recherche stieß er irgendwann auf Heinz Deuser, den Begründer der Arbeit am Tonfeld. Von seiner Arbeit unmittelbar angetan, begann er 2003 die entsprechende Ausbildung. Seit Ausbildungsende 2007 ist betreibt er neben dem Wissenschaftsjournalismus eine eigene Tonfeld-Praxis. Email: FalkFischer(at)web.de, www.falkfischer.com
Fliege wie ein Sagenvogel – Qigong, eine chinesische selbstwirksame Gesundheitsmethode (Morgenangebot)
Sabine Fischer-Ward
Qigong ist eine Methode zur Stärkung von Vitalität und Lebensenergie. Durch leicht erlernbare Körperhaltungen und Bewegungen, Atemübungen und geistige Übungen der Konzentration und Imagination wirkt Qigong als stabilisierende Kraft auf Körper und Seele. Beim Qigong wird Stille durch sanfte Bewegung erfahren. Gleichzeitig wird in der Ruhe Bewegung erlebt. Die Stille ist nicht etwas Statisches, sondern mit etwas Übung spürbare bewegende Schwingung und Lebensenergie.
Qigong kann zur Vorbeugung von Beschwerden eingesetzt werden, aber auch um Leidenszustände positiv zu beeinflussen oder während der Rehabilitation.
„Trau dir selbst“ ist das heilsame achtsame Motto beim Praktizieren von Qigong. Selbstbewusst lernen wir zu entscheiden, wann wir den Rat von Experten nutzen wollen und wann und wie wir selbstwirksam Einfluss auf unser Heilgeschehen nehmen möchten.
Ziel ist ein ruhiger Geist und ein bewegtes Herz. Dadurch können wir Menschen den Mut und die Kühnheit entwickeln, uns innerlich frei und reich zu fühlen. Dies wiederum beeinflusst unsere Gesundheit und unser ganzes Leben.
Bei Teilnehmerwunsch berichte ich über Qigongkurse, welche ich für Mitarbeiter und Patienten zur Gesundheitsförderung an der Medizinischen Hochschule anbiete.
Im Morgenangebot probieren wir Elemente aus den „Gesundheitsschützenden Qigong – Daoyin Baojian Gong“ von Zhang Guangde aus.
Federn lassen und dennoch schweben – das ist das Geheimnis des Lebens. Hilde Domin
Sabine Fischer-Ward, Diplom-Pädagogin, (Studium an der Universität Hannover, Schwerpunkt: Erwachsenenbildung, Religionswissenschaft u. Medizinsoziologie), Kinderkrankenschwester, Lehrerin für Pflege, Systemische Beraterin, Kontakt-Studium Qigong (Universität Oldenburg), Trainerin für Regenerationskompetenztraining, Dozentin in der Erwachsenenbildung im Pflege- und Gesundheitswesen, Qigongkurse an der Medizinischen Hochschule Hannover für Mitarbeiter u. Patienten.Veröffentlichung: Qigongkurse in der Schulmedizin. In: Qigong in Alltag und Beruf. Qualitätsstandard und Anwendungsmöglichkeiten. Kongressband der 9. Qigong-Tage in Halle/Saale 2010. Ein Spezial des Taijiquan u. Qigong Journals., Kontakt: IsernhagenerStr. 28, 30161 Hannover, Tel.: 0511-663438, sabinefischerward(at)web.de
Ulla Franken
Aus gesundheitswissenschaftlicher Sicht gelten die Emotionen schon seit langem als die Mittler zwischen Körper und Seele, Mensch und Umwelt (Bernhard Badura). Folgt man dieser Sicht, dann bietet eine Fokussierung auf die Emotionen (ein emotionsfokussiertes Modell) einen klaren Leitfaden für Gesundheitsförderung und Therapie bei chronisch Kranken und darüber hinaus Anregungen für salutogene Veränderungen in verschiedenen kulturellen Systemen.
Es ermöglicht einen Überblick über wesentliche Faktoren von Gesundheit und Krankheit und macht deutlich, was hinsichtlich einer salutogenetischen Orientierung (auf dem Weg der Salutogenese) zu berücksichtigen ist.
Es zeigt welches Handwerkszeug, welche gesundheitsförderlichen emotionalen Kompetenzen erforderlich sind, damit ein Mensch sich mit Blick auf seine Gesundheit weiterentwickeln kann.
Und schließlich bietet eine emotionsbasierte Theorie von Gesundheit und Gesundheits-förderung eine integrative Perspektive, die wichtige Impulse für die Gesundheits-wissenschaften und für salutogene Veränderungen (in) der Gesellschaft enthält.
Dr. Ulla Franken, Diplompädagogin und Gesundheitswissenschaftlerin in Essen, langjährige Tätigkeit zunächst in verschiedenen sozialen Feldern, dann in der Aus- Fort- und Weiterbildung von Krankenschwestern, Pflegelehrern und Pflegedienstleitungen; seit mehr als 10 Jahren MBSR-Lehrerin und Therapeutin in der Mind/Body-Medicine (Knappschaftskrankenhaus, Kliniken Essen Mitte, Innere Medizin V); Ausbilderin am Institut für Achtsamkeit und Stressbewältigung (IAS) sowie freiberufliche Tätigkeit in Bildungsinstitutionen, Hochschulen und im Rahmen betrieblicher Gesundheitsförderung, Kontakt: T: 0201-773346, Email: ulla.franken(at)web.de
Encouraging: Kraft aus der Krise (Workshop)
Regula Hagenhoff
Eine chronische Erkrankung ändert das Leben grundlegend. Grübeleien, Ängste und Sorgen prägen den Alltag, das Selbstwertgefühl schwindet.
So sehr die Diagnose einen Bruch im Leben markiert, so sehr fügt sie sich doch auch ein in die biographische Linie - die nun einen ganz anderen Verlauf nimmt: Bisherige Gewohnheiten werden befragt, innere Haltungen überprüft. Die Krankheit konfrontiert unausweichlich mit den eigenen Denk- und Verhaltensmustern. Diese intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Person erfordert Mut.
Das Encouraging-Training hilft, einen Zugang zu sich selbst zu finden, der auch in der Extremsituation chronischer Krankheit Perspektiven eröffnet. Es befähigt die Betroffenen, Gestalter des eigenen Lebens zu bleiben. Bei nüchterner Anerkenntnis der Realitäten identifiziert und mobilisiert ein ermutigter Patient innere Ressourcen, die auch angesichts hoher Belastungen sinnhaftes Leben ermöglichen. Tag für Tag.
Regula Hagenhoff, Jg. 1961, Leiterin des Adler-Dreikurs-Institutes in Sibbesse, Dipl. Logopädin, Individualpsychologische Beraterin, Lehrberaterin ViBD®, lizenzierte TOP/ EOS Beraterin, Studium der Logopädie und Heilpädagogik an der philosophischen Fakultät der Universität Fribourg/ Schweiz, zunächst wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Fribourg, dann selbstständige Logopädin. Seit 2005 Leiterin des Adler-Dreikurs-Instituts. Leistungsschwerpunkt in der Ausbildung Individualpsychologischer Berater und Encouraging-Trainer und in Coaching und Beratung. Selbständige Tätigkeit als Referentin und Trainerin in der Erwachsenenbildung. Kontakt: T: 05422-924431, Email: kontakt(at)adler-dreikurs.de, www.adler-dreikurs.de
Endlich wieder Lebensfreude finden… Trost Spendendes in Familien bei Leiden an chronischen Erkrankungen (Workshop)
Thomas Heucke
Die großen medizinischen Fortschritte (vom Organersatz bis zur Speziellen Schmerztherapie) verführen zu der Annahme, Leiden sei vollständig in den Griff zu bekommen. Alles menschliche Leiden erwächst aus dem Wissen um die unausweichliche Vergänglichkeit irdischen Daseins. Mit chronischer Erkrankung leben zu können, weckt dagegen dennoch Hoffnung auf die Möglichkeit, länger zu bleiben.
Genogramm und Systemaufstellung helfen, das Dualitätsprinzip unserer Existenz zu verstehen, wie Familienangehörige durch (chronische) Krankheit in oft unbewusster Liebe bereit sind, alles zu Erhaltung und Wohl des Ganzen beizutragen.
Das Anerkennen der uns vorgegebenen Raum-Zeit-Grenzen mit ihren geistigen Gesetzen, das Akzeptieren der Vergangenheit, wie sie wa(h)r, das Loslassen der Illusion tatsächlich unmöglicher Veränderungen und achtsames, empathisches Da – Sein in der Gegenwart eröffnen Chancen auf neue Lebensfreude im Streben nach Harmonie und Gleichgewicht.
In einem Vortrag lassen sich die grundlegenden Zusammenhänge kurz skizzieren.
Ein Workshop ermöglichte zusätzlich anhand einer mitgebrachten Vignette oder bevorzugt am Beispiel eines Teilnehmers (z.B. in einer Themenaufstellung von Krankheit und/oder Tod) die Trost spendende Erfahrung einer Einheit, auch von bloß kognitivem Verstehen und gefühltem Erleben, im Umgang mit dem Thema.
Dr.med. Thomas Heucke, Jg. 1950, arbeitet nach langjähriger Tätigkeit als Allgemeinarzt seit 1992 als Psychotherapeut in eigener Praxis, Lehrtherapeut der DGfS, nach Ausbildungen bei Prof. Ploeger in tiefenpsychologisch fundierter Einzel- und Psychodramatherapie, Tilmann Moser in körperorientierter Psychotherapie und in Systemischer Familientherapie erlernte er bei Gunthard Weber Familienstellen sowie bei M. und R. Adamaszek Familien-Biographik und Genogrammauswertung. Kenntnisse aus Fortbildungen in Paarberatung bei Hans Jellouschek, in Psychodynamisch Imaginativer Traumatherapie bei Luise Reddemann und in Mediation bei fortbildung1.de fließen in seine Arbeit mit ein. Veröffentlichung: Genogramm und Familienstellen: Das innere Bild der Familie als Quelle heilender Kraft, Param, Ahlerstedt, 2008, Kontakt: T: 02644-980026, Email: isbe.linz(at)t-online.de, www.isbe-linz.de
Gesundheitssystem und chronische Krankheit (Vortrag)
Ellis Huber
Der gesellschaftliche Wandel und das Leben mit seiner kontaktreichen Beziehungslosigkeit geht mit Krankheiten des gesellschaftlichen Bindegewebes einher: Depressionen, Ängste, Burnout-Syndrome, Hochdruck, Rückenschmerzen oder chronische Gebrechen als Folge des Lebensstils sind weniger die Folge einer körperlichen Dysfunktion oder individuellen Schwäche und mehr das Ergebnis komplexer sozialer Beziehungsmuster, die nicht geglückt sind und nicht glücken. Auch Rückenschmerzen und andere chronische Gebrechen drücken die Last der psychosozialen Verhältnisse aus.
Die heutigen Gesundheitsprobleme und Krankheitsnöte lassen sich nicht mehr mit „medizinischem Fortschritt“ oder biochemischen „Wunderwaffen“ bewältigen. Die kulturellen und sozialökologischen Verhältnisse sind entscheidend, ob Menschen fett oder depressiv, süchtig oder schmerzgebeutelt sind, sich falsch ernähren oder zu wenig bewegen. Soziale Fertigkeiten oder emotionale Intelligenz prägen die individuelle Gesundheitskompetenz und die steht in Wechselwirkung mit der jeweiligen Lebenswelt.
Heilsame Strategien in den Gesundheitssystemen der Zukunft müssen die Fähigkeiten der Menschen zum gesundheitlichen Selbstmanagement in ihren jeweiligen Lebenswelten bilden und für Geborgenheit in sozialen Bezügen sorgen: das verändert grundlegend die Aufgaben und Rollen aller Heilkundigen. Die Bürger wollen an ihrer Gesundheitsversorgung beteiligt sein und nicht nur versorgt werden.
Dr.med. Ellis Huber, Arzt, Vorstand der Securvita Krankenkasse, Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Präventologen e.V., Vorstandsmitglied des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, LV Berlin e.V., 1987-99 Präsident der Ärztekammer Berlin, 1981-86 Gesundheitsstadtrat Berlin Wilmersdorf und Kreuzberg, Kontakt: T: 0172/3236757, Email: EllisHuber(at)aol.com
Sangeeta-Marma-Yoga oder die salutogenetische musikalische Arbeit in der Tertiärprävention mit betroffenen Berufstätigen aus sozialen Arbeitsfeldern (Workshop)
Monika Karsten und ein Musiker
Beispielhaft wird hier anhand der Ausleuchtung der musikalisch-kommunikativen Produkte (Kompositionen) zweier chronisch kranker , abendländischer Künstler aus dem ausgehenden 18., beginnendem 19.Jhdt. (L. v. Beethoven und Frederic Chopin) durch einen jungen Deutschen am Klavier, mit einem indischen Sänger, einem Sittaristen und einem Tabla-Spieler, improvisierend gleichzeitig zu den Kompositionen der unbekannten aber chronisch schmerzleidenden Komponisten der altindischen Ragas Bhariava und Bhairavi gezeigt, wie Musik zur Dolmetschung tiefsitzender, individuell erlittener Verletzungen aus einem Kulturkreis in einen anderen zur Bereicherung der sozialen Arbeit auf der Ebene der individuellen und betrieblichen Gesundheitsförderung beitragen kann.
Ein Bild-Ton-Dokument zu dieser Arbeit (produziert vom Institut für Gesundheitspädagogik München 2010) wird im Workshop vorgeführt.
Auf der Grundlage dieses Materials wird die Arbeit mit chronisch erkrankten, berufstätigen Menschen in Einzelfallbesprechungen exemplarisch erläutert und kann übend selbst erfahren werden.
Aus der Arbeit mit dieser Methode ergibt sich für mich als Praktikerin eine subjektive Kritik an den fernöstlich geprägten Praktiken (z.B. Mantra singen) , die zunehmend Einzug in die Gesundheitsförderung halten und es wird sich die Frage aufwerfen, ob hier nicht einer restriktiven Kultur Vorschub geleistet wird.
Monika Karsten, Praxis für Gesundheitsbildung und Naturheilkunde in Springe, Kontakt: T: 05045-7438, Email: monika-karsten@web.de
Ohne eine gute Krankheit ist die beste Gesundheit nichts!
Über den Wert des Krankseins für die Gesundheitslehre des Lebens (Vortrag)
Annelie Keil
Ohne die Krankheiten des Körpers, der Seele, ohne die Störungen, die Leben gefährden und zu Zusammenbrüchen führen, ohne all die Fehler, die wir machen, um angeblich länger, gesünder und auch noch fit bis ins hohe Alter zu kommen, wären wir arm dran. Nicht dass es schön, immer lehrreich und vor allem zum Zwecke der „Erleuchtung“ wünschenswert wäre, krank zu werden und zu sein, aber ohne die Fragen, Schwierigkeiten und Verunsicherungen, die die Verletzlichkeit und Endlichkeit des Menschen im Gepäck haben und die nach Antworten aller Art suchen, hätten wir nichts über Gesundheit zu sagen. In der verborgenen Geschichte des Leibes und der Seele geht es um die Rätsel des Lebens, die sich in den Zuständen von Krankheit und Gesundheit manifestieren. Krankheit erweist sich darin als Wegweiser und Zwang zur achtsamen Vernunft, wird zum Angelhaken der Erkenntnis für das Leben, dient der entwickelten Orientierung und der schärferen Auseinandersetzung mit dem Leben. Eine Gesundheit an sich gibt es nicht, heißt es bei Nietzsche, es kommt auf die Ziele, die Horizonte, Antriebe, Irrtümer und die Phantasmen der Seele an, um herauszufinden, was Gesundheit im biografischen Einzelfall bedeuten kann. Gerade im Prozess der Chronifizierung einer Krankheit ist das von nachhaltiger Bedeutung. Ohne Krankheit und Leiden wäre Gesundheit eine Nullnummer und das Leben ohne biografische Spur. „ Die Krankheit selbst kann ein Stimulans des Lebens sein: nur muss man gesund genug für dies Stimulans sein“ (Nietzsche).
Prof. Dr. Annelie Keil, Jg. 1939, Bremen, Gesundheitswissenschaften/ Krankenforschung, Veröffentlichungen: Bücher, Beiträge, Artikel u.a. Jugendpolitik und Bundesjugendplan, 1969; Gezeiten, 1990; Partnerschaft leben lernen (mit Klaus Haak) 1995; Wenn Körper und Seele streiken. Die Psychosomatik des Alltagslebens, 2000/2001/ 2004; Zur Leibhaftigkeit menschlicher Existenz, in: Biographie und Leib, 1999; Sorge und Fürsorge, Pflegen und Helfen, in:Vom Ich zum Wir, Psychotherapie und soziale Wirklichkeit, 2002; Kriegskinder unterwegs, in: Maybritt Illner, Frauen an der Macht, 2005; Annelie Keil, Die Krankheit Brustkrebs, Frauen auf der Suche nach der verborgenen Gesundheit, eine Wegbegleitung, Edition Temmen, Bremen 2005. Annelie Keil. Dem Leben begegnen. Vom biologischen Überraschungsei zur eigenen Biografie, Kreuzlingen/ München 2006. Annelie Keil, Auf brüchigem Boden Land gewinnen. Biografische Antworten auf Krankheit und Krisen, Kösel Verlag, München 2011, Kontakt: Annelie.Keil(at)ewetel.net
Salutogene Veränderungen von Familien- und Beziehungsdynamik bei schweren psychischen Erkrankungen (Workshop)
Bendix Landmann
Das Thema „Salutogene Veränderung von Familien und Beziehungsdynamik bei schweren psychischen Erkrankungen“ basierend auf Erfahrungen von der Behandlung von Familien mit eigenen Mitgliedern, die eine anhaltende schwere Episode einer Psychischen Erkrankung entwickelt haben.
Die Familientherapie beruht auf der manualisierten Behandlungsrichtlinie des „Familicareoptimal treatment projekt“ nach Ian Fallon. Diese Form der Familientherapie wird seit ca. 23 Jahren an der LVR Kliniken Bonn praktiziert. Die Familiensitzungen finden in der Regel in den Familien zu Hause mit dem Erkrankten (Indexpatienten) und allen relevanten Angehörigen statt.
Der Familie werden Krankheitserklärung, Handhabung, Wirkweisen und Problemlösestrategien hierbei vermittelt. Unter regelmäßiger Anleitung und wiederkehrender Supervision findet eine gezielte Vorgehensweise statt wodurch alle Betroffenen eigene Formen der Koheränz für sich schaffen.
Lernziele:
Kennenlernen des „optimal treatment projekt“ nach Ian Fallon.
Kennenlernen des „Vulnerabilitäts-Stress-Modells“
Kennenlernen der eigenen „Stress-Toleranz-Waage“
Inhalte:
Ppt. Foliendarstellung des Vulnerabilitäts Stress Modells und die salutogene Arbeitsweise mit den drei Säulen Erklärbarkeit, Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit.
Arbeitsgruppen zur Erarbeitung einer eigenen „Stress-Toleranz Waage“.
Bendix Landmann, 56 Jahre, Remagen, Diplom Sozialpädagogik, LVR Bonn, Fachklinik f. Psychiatrie und Psychosomatik, Mitarbeiter der Therapeutischen Spezialdienste, Dozent an der FH Köln, seit 2005 Leitung einer Studie zur Salutogenese an den LVR Kliniken Bonn. Kontaktdaten: Bendix.Landmann(at)LVR.de Fon +49 (0) 2225 7086303
Die Heilkraft des Erfahrbaren Atems nach Prof. Ilse Middendorf® (Morgenangebot)
Veronika Langguth
Salutogenese fragt nicht nach Ursachen von Erkrankungen, sondern nach Gründen, weshalb Menschen gesund bleiben oder es wieder werden. Nach Aron Antonovsky ist Gesundheit „kein normaler, passiver Gleichgewichtszustand“ (Homöostase). Vielmehr muss ein Mensch aktiv dafür sorgen, dass ihm ausreichend persönliche (Widerstands-) Ressourcen
und Schutzfaktoren zur Verfügung stehen. Hier setzt die Arbeit am „Erfahrbaren Atem ® “ an. Im Gegensatz zur klinischen Atemtherapie, die sich mit den Krankheiten und Funktionsstörungen befasst, umschließt diese Arbeit im Sinne der Salutogenese sowohl Selbsterfahrung als auch Selbsthilfe. Nicht Erkrankung und Symptome stehen im Mittelpunkt,
sondern das, was heil, bewusst, gesund und „anwesend“ ist. Die Qualität des Atmens bestimmt entscheidend über unsere Lebensqualität. Eine Darstellung anhand von praktischen Beispielen.
Veronika Langguth, Heilpraktikerin, Atemtherapeutin BEAM, Pädagogin, Trainerin BDVT, Autorin, gern gefragte Expertin für Atemtherapie, Stressbewältigung und Kommunikation in Fernsehen, Radio- und Presse. www.VeronikaLangguth.de
Ein kulturübergreifender Beitrag zur Entwicklung salutogener Organisationen (Vortrag)
Claude-Helene Mayer
Wie der Mensch sich und andere sieht und wie das Mensch-Sein im Kontext von Organisationen verstanden wird, welche Prioritäten gesetzt und wie diese definiert, gestaltet und bewertet werden, ist unter anderem durch die das System umgebende Kultur geprägt. Ebenso prägen kulturelle Einflüsse die Organisationskultur, die Organisationsstruktur und jegliche Themen des Personalmanagements, wie Mitarbeiterführung, Entscheidungsfindung, Motivations- und Stressmanagementstrategien.
Statistiken zur krankheitsbedingten Abwesenheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sowie Studien zur mentalen Gesundheit, zu Stress und Burnout im Arbeitskontext zeigen, dass es an der Zeit ist, neue Organisationskonzepte und –ansätze zu kreieren, die mehr auf den Menschen, als auf seine Funktionen achten, die Menschlichkeit propagieren und, die die Gesundheit des Menschen im Auge behalten.
Ubuntu wird bezeichnet als afrikanischer Humanismus, als eine Lebensphilosophie (Mokgoro, 1997), die vor allem auf Menschlichkeit (Mbigi, 2005, Broodryk, 2007) basiert und viele afrikanische Gesellschaften und ethnische Gruppen durchdringt. Der Grundsatz dieser Lebensphilosophie, die mittlerweile in Organisationen des Südlichen Afrika im Zuge der African Renaissance durch Politik, Gesellschaft und Wirtschaft propagiert wird, heißt „Ich bin, weil Du bist.“. Ein Mensch wird demnach erst zu einer Person, wenn er sich im Spiegel des Anderen sieht (Shutte, 1993:46; van der Merwe 1996). Die Erfahrungen von Zugehörigkeit; Interaktion und Beziehung auf menschlicher und spiritueller Ebene gelten als zentrale Aspekte dieses Konzeptes.
Empathie, sowie die Erfahrung von Sinnhaftigkeit, die Entwicklung des Verstehens und Verständnisses für die Welt, die weltlichen und metaphysischen Zusammenhänge, als auch die entsprechenden Handlungsimplikationen sind in Ubuntu klar aufgezeigt und zeichnen somit auch ein klares Bild, wie sich das Management von Organisationen idealer Weise darstellen sollte.
Gegenwärtig zeigt sich, dass Ubuntu auch in westlichen Organisationskontexten Einzug erhält (Lundin & Bob, 2010:44). Im Fokus der Diskurse um die Integration von Ubuntu orientierten Konzepten steht die Diskussion um Ressourcenaktivierung zur Gesundheitsprävention und –förderung (Keupp 2001).
Dieser Vortrag soll der Frage nachgehen, welche salutogenen Aspekte Ubuntu im Sinne Antonovskys wohl aufweist, um zur Veränderung von Organisationen hinsichtlich eines gesundheitsorientierten Organisationsmanagements beizutragen.
Claude-Hélène Mayer, Promotion (disc.pol.) in Ethnologie/Interkulturelle Didaktik an der Universität in Göttingen, Phd (Commerce) in Management an der Rhodes University, South Africa. Seit 2009 Professorin für Interkulturelle Wirtschaftskommunikation an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg sowie Senior Research Associate an der Rhodes University, Grahamstown, Südafrika; Veröffentlichungen: Mayer, C.-H. (2011 in press). The meaning of Sense of Coherence in Transcultural Management. Internationale Hochschulschriften Series. Münster: Waxmann. Treichel, D. and Mayer, C.-H. (2011 in press) (Eds.). Lehrbuch Kultur. Lehr- und Lernmaterialen zur Vermittlung kultureller Kompetenz. Münster: Waxmann. Krause, C. & Mayer, C.-H. (2012 in press). Gesundheitsressourcen erkennen und fördern. Ein Trainingsprogramm für pädagogische Fach- und Führungskräfte. Göttingen: V&R.E-Mail-Kontakt: claudemayer(at)gmx.net
Salutogene Kommunikation zur Anregung der Selbstheilungsfähigkeit bei chronischen Erkrankungen (Workshop)
Theodor D. Petzold
Unsere Kommunikation miteinander hat einen großen Einfluss auf unsere gesunde Entwicklung – Menschen entwickeln sich in, mit und durch Kommunikation. Sie kann unsere gesunde Selbstregulation – verstanden als Stimmigkeits-/Kohärenzregulation – wesentlich beeinflussen, sowohl in Richtung Erkrankung als auch in Richtung Gesundheit.
Im WS wird das Entwicklungsmodell gesunder kommunikativer Kohärenzregulation vermittelt und einige Kommunikationsübungen zur Anregung der Selbstheilungsfähigkeit werden erprobt.
Theodor Dierk Petzold, Jg. 1948, Arzt für Allgemeinmedizin, Naturheilverfahren; Lehrbeauftragter für Allgemeinmedizin an der MHH; Leiter des Zentrums für Salutogenese; Sprecher des Dachverbands Salutogenese, Publikationen: Petzold, TD (2011): Emotionen und Kommunikation. In: Der Mensch Heft 42/43 S.44-51. Bad Gandersheim: Verlag Gesunde Entwicklung. Petzold, TD (2011): Salutogene Kommunikation. In: Petzold & Lehmann: Kommunikation mit Zukunft – Salutogenese und Resonanz. Bad Gandersheim: Verlag Gesunde Entwicklung. Petzold, TD (2011): Stimme und Stimmigkeitsregulation – Salutogene Kommunikation im therapeutischen Setting. In: BDSL aktuell, Heft 3 10/2011 S.62-66. Petzold, TD (2010): Praxisbuch Salutogenese – Warum Gesundheit ansteckend ist. München: Südwest-Verlag. Petzold, TD (Hrsg.)(2010): Lust und Leistung … und Salutogenese. Bad Gandersheim: Verlag Gesunde Entwicklung. Kontakt: Zentrum für Salutogenese, Am Mühlenteich 1, 37581 Bad Gandersheim. Tel. 05382-955470, E-Mail: info(at)salutogenese-zentrum.de, www.salutogenese-zentrum.de www.apam-gesundheit.de www.gesunde-entwicklung.de
Gesundheit durch Ganzheit bei chronischen Krankheiten mit Osteopathie (Workshop)
Andreas Risch
Osteopathisches Denken und Handeln orientiert sich an den ganzheitlichen Prinzipien der Einheit von Körper-Geist-Seele, der Freisetzung von Selbstheilungskräften, und der untrennbaren Verbindung von Form und Funktion der Gewebestrukturen. Die Osteopathie bezieht sich auf die inneren und äußeren Wechselbeziehungen des Organismus eines Patienten sowie den interaktiven Austausch zwischen Therapeut und Patient.
Wesentliches Merkmal der osteopathischen Behandlung ist eine Beziehung zwischen Patient und Therapeut im Sinne einer respektierenden Beobachtung und Wahrnehmung. Dabei rückt der Aspekt der Ganzheit in den Vordergrund und der Therapeut versucht Zugang zu dem primären kohärenten Wirkungsmechanismus zu finden, der die Grundlage für Gesundheit bildet. So kann eine Form der Kommunikation und Resonanz durch Berührung, Schwingung und Stimmigkeit entstehen, die dem Patienten ein Gefühl der Ganzheit bzw. Gesundheit trotz bestehender Symptome oder Krankheit vermitteln kann.
Der therapeutische Prozeß vollzieht sich in der Osteopathie durch eine Veränderung der Wahrnehmung der dichotomischen Betrachtungsweise von Gesundheit und Krankheit im Sinne des salutogenetischen Prinzips des Gesundheits-Krankheits-Kontinuums. Dadurch können sich für die Patienten neue Möglichkeiten und Wege ergeben, ihre persönliche Situation unter anderen Vorraussetzungen wahrzunehmen und dementsprechend zu gestalten.
Andreas J. Risch, MSc. D.O., Eichstätt, Bayern, Osteopath, Heilpraktiker und Physiotherapeut, seit 2001 freiberuflich tätig in eigener Praxis, Redaktionsmitglied der Zeitschrift „Osteopathische Medizin“ im Elsevier Verlag, Kontakt: risch.andreas@freenet.de
Burnout – der schwere Weg zum leichten Nein oder warum Gandhi kein Burnout bekam (Workshop)
Michael Röslen
Burnout ist einer der Wachstumszweige schlechthin in der Gesundheitsbranche. Die einen meinen, Burnout gibt es eigentlich gar nicht, das sei alter Wein in neuen Schläuchen. Die anderen sagen, das ist ein neues Phänomen einer aggressiven Ausbeutungskultur.
Fest steht, dass Personen mit nachhaltiger Erschöpfung im Sinne eines Burnouts eine massive und lang anhaltende Krise der drei salutogenetischen Faktoren „Sinnhaftigkeit“, „Bedeutung“, „Handhabbarkeit“ erleben.
Fest steht, dass keiner von uns sicher am Ufer entlang geht, sondern wir alle in mehr oder weniger turbulentem Gewässer schwimmen müssen (Antonovsky).
Fest steht, dass sich die Verdichtung von Arbeitsprozessen an Kennzahlen festmachen lässt.
Fest steht, dass die Fehlzeiten wegen chronifizierender psychischer Erkrankungen in den letzten 15 Jahren massiv zugenommen haben.
Fest steht, dass die Abgrenzungserfordernisse wesentlich komplexer geworden sind.
Fest steht, dass viele Zeitgenossen ihre Leistungsfähigkeit unter Einsatz vieler Substanzen (Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel) versuchen, sicher zu stellen.
Ich werde in diesem Beitrag das Phänomen „Burnout“ als körpergeleitete Kritik einer in mehrerer Hinsicht grenzenlos gewordenen Leistungsgesellschaft beleuchten.
Ich werde Burnout als Ausbeutungsphänomen der natürlichen Ressourcen am Planten „Körper“ betrachten.
Ich werde Burnout als eine Entgleisung in der Antrieb-Bremse-Balance betrachten und als Endstrecke einer lang anhaltenden Überbeschleunigung und Überbeanspruchung.
Ich werde Perspektiven und Aus-Wege aus dem „Highway to Burnout“ entwickeln und aufzeigen.
Michael Röslen, Jg. 1954, Dipl.-Sozialwirt, Coach (QuiG®), Gesundheitstrainer (IPSG & HGT). Firma: Human Resources Alignment mit S.E.L.F., Lehrbeauftragter der Universitätsmedizin Göttingen; Abteilung Med. Psychologie & Med. Soziologie, Mitarbeiter der Gesellschaft zur Förderung medizinischer Kommunikation (GeMeKo) - QuiG®. Vorstandsmitglied im Berufsverband Unabhängiger Gesundheitswissenschaftlicher Yoga-Lehrender (BUGY), Kontakt: www.self-statt-burnout.de, Mail: kontakt(at)self-statt-burnout.de, Fon : 05508-92135
Das Stärkende stützen mit Qi-Gong (Morgenangebot)
Maria Rück
Qi-Gong bedeutet Arbeit oder Umgang mit der Lebensenergie und ist ein Weg zur Stärkung der eigenen Lebenskraft. Durch das harmonische Zusammenspiel von einfachen Bewegungen, Atmung und nach innen gerichteter Aufmerksamkeit ist es eine bewährte Methode der Gesundheitspflege. Die Praktizierung des Qi-Gong schafft Bedingungen, damit Gesundheit wachsen kann. Es gilt, der Natur im Menschen Raum zu geben, sein gesundheitsentwickelndes Potential kennen zu lernen, zu aktivieren und zu pflegen.
Qi-Gong fördert Selbstvertrauen, Standfestigkeit sowie Eigenverantwortung und das Gefühl von Kompetenz für die Pflege der eigenen Gesundheit.
Maria Rück, Bad Wörishofen, Jg. 1951, praktizierende Qi-Gong/T’ai-Chi-Lehrerin, Gesundheitspädagogin SKA, Vorsitzende „Die Gesundheitspädagogen im Kneipp-Bund e.V., Veröffentlichung: Qi-Gong und T’ai Chi für Senioren, Kneipp-Journal, Kontakt: Mail: maria(at)rueck.org, Tel. 08247/8778
Salutogenese in der Welt des Autismus (Vortrag)
Eckhard Schiffer
Insbesondere in der Begegnung mit autistischen Menschen verdeutlicht sich ein Proprium (eine Eigentümlichkeit) des Salutogenese-Modells: Die Notwendigkeit, darüber nachzudenken, was denn jeweils individuell „gesund“ ist. Allein schon die unterschiedlichen sensorischen Verarbeitungsweisen in der Welt des Autismus erfordern diese Ressourcen-Reflexion.
Abgehandelt wird diese Thematik mit ihren Stolpersteinen an einer Biografie, in der eine – anfangs abgelehnte - schöpferische Entfaltung sich als salutogen erwies.
Dr. med. Eckhard Schiffer, Jg.44; Studium der Medizin und Philosophie (Schwerpunkt Ästhetik), bis 2009 über 30 Jahre Aufbau und Leitung der Abteilung für Psychosomatische Medizin mit Familientherapeutischem Zentrum am Christlichen Krankenhaus Quakenbrück. Literatur: Schiffer, E. (1993/2010, 15. überarbeitete Aufl.): Warum Huckleberry Finn nicht süchtig wurde. Anstiftung gegen Sucht und Selbstzerstörung im Kindes- und Jugendalter. Weinheim und Basel: Beltz, Schiffer, E. (2001): Wie Gesundheit entsteht. Salutogenese: Schatzsuche statt Fehlerfahndung. Weinheim und Basel: Beltz, Schiffer, E. (2008): Warum Tausendfüßler keine Vorschriften brauchen. Intuition. Wege aus einer normierten Lebenswelt. Weinheim und Basel: Beltz, Kontakt: e.h.schiffer(at)t-online.de
Lebensfreude als Mittel gegen chronische Erkrankungen (Vortrag)
Ulla Sebastian
Die meisten Menschen verbinden chronische Krankheiten mit Leid, Schmerz, Depression und tödlicher Bedrohung. Dies schlägt sich nieder in dem Spruch: »Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts«. Ist das wirklich so?
Jede Krankheit ist auch eine Chance zur Veränderung der Lebenshaltung, einer tieferen Sinnfindung und damit Erfüllung. In diesem Vortrag schauen wir, wie Lebensfreude den Umgang mit der Krankheit erleichtern kann und welche Grundhaltungen und Schritte notwendig sind, um zur Lebensfreude trotz chronischer Krankheit zu finden.
Lebensfreude kultivieren: Blockierungen auflösen, positive Haltungen aufbauen. Ein Gruppenrepatterning (Workshop)
In diesem Workshop schauen wir uns die Glaubenssätze, Gefühle und Erfahrungen an, die uns daran hindern, uns der Freude des Lebens zu öffnen und Sinnerfüllung und tiefen inneren Frieden zu finden und überprüfen, welche Schritte auf dem Weg dorthin hilfreich und notwendig sind. Dazu nutzen wir das Verfahren des Gruppenrepatternings.
Dr. Ulla Sebastian, Jg. 1946, Klinische Psychologin und Soziologin, Praxis für Psychotherapie, Beratung und Supervision, Autorin zahlreicher Bücher, u.a. zum Thema Lebensfreude und Geld. In Form von Einzelgesprächen, Workshops, Fortbildungen, Fernkursen, Büchern, Artikeln und Vorträgen unterstütze ich Menschen darin, ihre Lebensbestimmung zu entdecken, ihr positives Selbst zu entwickeln, negative Lebensmuster zu transformieren, Zugang zu den inneren Quellen zu finden und die eigenen Talente für die kreative Gestaltung des Lebens zu nutzen. Infos und Kontakt unter www.ulla-sebastian.de
Austausch unter seinesgleichen als Beitrag zur gesunden Bewältigung einer chronischen Krankheit (Vortrag)
Therese Stutz Steiger
Das Referat soll aus der Sicht einer persönlich Betroffenen mit Spezialisierung in öffentlicher Gesundheit Diskussionsanstösse vermitteln und folgende Schwerpunkte beleuchten:
Auseinandersetzung mit der Formulierung des Symposium-Titels, „Chronisch krank und doch gesund?“ Dabei geht es nicht um die zahlreichen Definitionsansätze von Gesundheit und Krankheit; beide Begriffe sind kulturell und historisch geprägt. Es geht vielmehr um Lebensgestaltung.
Eine salutogene Orientierung kann vor allem erreicht werden, wenn die Kompetenz und die Potentiale der betroffenen Menschen gefördert und gestützt werden. Gesundheits- und Patientenkompetenz sind „Neuentdeckungen“ der letzten ca. 20 Jahre; sie könnten auch fürs Konzept der Salutogenese von Interesse sein.
Informationen und Reflexionen über (schweizerische) Netzwerke wie z.B. Patienten- und Behindertenorganisationen, die es u.a. Patienten ermöglichen, „auf Augenhöhe“ mit health professionals zu diskutieren – mit einem Blick auf mögliche künftige Entwicklungen.
Wie tragen Integrations- bzw. Desintegrationsprozesse (z.B. in Schul- und Bildungskarrieren und in der Arbeitswelt) zur Ressourcenmobilisierung (Salutogenese) bei? Menschen mit chronischen Krankheiten sind dieser Problematik vermehrt ausgesetzt. In diesem Bereich gibt es viele offene Fragen, die sowohl von der (salutogenen) Forschung als auch von der Politik aufgenommen werden sollten.
Chronische Krankheit hat häufig Armut zur Folge. Können und wollen sich Experten und Expertinnen für Salutogenese da engagieren?
Vorläufiges Fazit: Austausch unter seinesgleichen sowie das Erleben von Dazugehören und Wertschätzung sind salutogene Elemente, die das gesunde Leben mit einer chronischen Krankheit fördern können.
Dr. med. Therese Stutz Steiger, Bern/Schweiz, Ärztin und selbständig als Public Health Consultant mit Vortrags-, Unterrichts- und publizistischer Tätigkeit, infolge persönlicher Betroffenheit Engagement als Präsidentin von AGILE Behindertenselbsthilfe Schweiz, Kontakt: Email: stutzsteiger(at)bluewin.ch, Tel.: 0041-79-6261657
Stärke und Gelassenheit – Therapeutisches Bogenschießen und Salutogenese (Morgenangebot)
Nicola Tofaute
Der Ansatz des Therapeutischen Bogenschießens aus der Erlebnistherapie ist ein zusätzlicher Zugang zur Salutogenese und kann diese direkt erfahrbar machen.
Das Bogenschießen dient hier als Methode und Metapher. Der salutogenetische Aspekt wird beim Schießen körperlich erfahrbar durch die physische Ausrichtung auf ein attraktives (Gesundheits-)Ziel, die Aufmerksamkeit auf die Ressourcen, um dieses Ziel zu erreichen, die Rhythmisierung und die umgebenden unterstützenden Rahmenbedingungen/Umwelt.
Bogenschießen ist Körperarbeit und Meditation. Neben der körperlich-technischen Seite hat diese Art des Schießens auch eine seelisch-spirituelle Komponente. Therapeutisches
Bogenschießen mit seiner Wirkung auf Körper und Geist ist eine sinnvolle Ergänzung zur
Therapie von Menschen mit unterschiedlichen Krankheitsbildern. Bewährt haben sich
Achtsamkeitsübungen besonders bei chronischen Schmerzzuständen. Die ruhige und klare Struktur ermöglicht eine deutlich erhöhte Wahrnehmung, äußere Gegebenheiten und innere Befindlichkeiten werden bewusster gemacht. Die Aufmerksamkeitsfokussierung, die Kraft und die Spannung des Bogens und die innere Zentrierung, das „Los“-Lassen wirken enorm ausgleichend auf den Übenden.
Wesentliche Erlebnismomente beim Bogenschießen sind:
- Ruhe vs. Aktivität
- Spannung vs. Anspannung
- Meditation vs. Stress
- Festhalten vs. Loslassen
- Zielstrebigkeit vs. Zögern
Im Morgenangebot werden neben dem persönlichen Erleben Anwendungsmöglichkeiten
aufgezeigt, die von Persönlichkeitsentwicklung und Stressmanagement bis zum Einsatz im klinischen Kontext reichen.
Nicola Tofaute, Essen, Dipl.Soz.Wiss., Coach, zert. Trainerin für therapeutisches Bogenschießen und Multimodale Stressbewältigung, seit 2009 selbständig mit zielpunkt coaching: Seminare, Coaching und Bogenschießen zu den Themen Veränderung und Gesundheit, Kontakt: Tel.: 0201 – 50 78 391, Email: info@zielpunkt-coaching.de
Wege zur Gesundheitsorientierung und mentalen Heilungsförderung (Vortrag)
Gerhart Unterberger
Wenn Menschen krankheitsorientiert über ihren Gesundheitszustand nachdenken, unterschätzen sie den eigenen Einfluss und können ihr Selbstheilungspotential nicht optimal nutzen.
An Verfahren aus dem Hildesheimer Gesundheitstraining möchte ich beispielhaft zeigen, wie man Erkrankte dabei unterstützen kann, zu einer Sichtweise zu kommen, die an Gesundheit und den persönlichen Zielen orientiert ist; blockierende Überzeugungen können entmachtet und Heilungsprozesse selbsthypnotisch gefördert werden.
Mentales Gesundheitstraining – Ressourcen für Geist und Körper (Workshop)
Gerhart Unterberger
In diesem Workshop bekommen Sie einen Eindruck davon, wie bei chronischen Erkrankungen spezifisch angepasste Gesundheitstrainings aus einem Tief heraus helfen, medizinische Behandlungen unterstützen und die Heilungschancen erhöhen. Ich möchte auch aufzeigen, welche Zusammenhänge zwischen Gedanken, Gefühlen und Körperreaktionen dazu genutzt werden, um gesundheitsorientierte Veränderungen nicht nur auf der mentalen Ebene sondern auch auf der Ebene des Körpers zu erreichen.
Sie erhalten einen Überblick über eine „Familie“ von klinisch getesteten Trainingssystemen für Gruppen, über den Ablauf, die Verfahren, den wissenschaftlichen Hintergrund und wesentliche Forschungsergebnisse (siehe auch unter www.hildesheimer-gesundheitstraining.de). Und schließlich können Sie Effekte ausgewählter Übungen und einer Fantasiereise aus dem Hildesheimer Gesundheitstraining selbst erfahren.
Prof. Dr. Gerhart Unterberger, Jg. 1942, studierte in Innsbruck Psychologie und Physik, lehrte Psychologie und Verhaltenstherapie an der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit der HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen, leitet das Institut für Therapie und Beratung an der HAWK HHG und forscht seit 20 Jahren über Gruppentherapien auf der Basis von NLP, Verhaltenstherapie und Hypnose bei chronischen somatischen Erkrankungen. Aktuelle Forschung: Die klinische Evaluation eines mentalen Gruppentrainings für Krebspatienten, Literatur: C. Christ, G. Grospietsch, S. Josten, R. Rachow, G. Unterberger (2011):Mentales Gesundheitstraining bei Krebs, Hintergrund I Strategien I Effekte: Zuversicht, Erholung und Lebensfreude, Psymed-Verlag Bargteheide, Kontakt: www.hildesheimer-gesundheitstraining.de, www.krebstherapie-media.de